Individualisierte Leistungsentwicklung mit in:prove

Sieben olympische Spitzenverbände mit ihren Athletinnen und Athleten werden gemeinsam mit einem interdisziplinären Team an WissenschaftlerInnen an der individuellen und ganzheitlichen Leistungsentwicklung arbeiten.

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Das in:prove Projekt

Transdisziplinär.

in:prove arbeitet eng mit der Sportpraxis zusammen und kooperiert mit sieben olympischen Spitzenverbänden. So werden in Zukunft wichtige Erkenntnisse direkt in den deutschen Spitzensport transportiert.

Ganzheitlich.

Das in:prove Projekt steht für einen ganzheitlichen Ansatz sowie die Integration und Vernetzung der sportwissenschaftlichen Teildisziplinen. So sollen die Daten aus den Bereichen der Physiologie, der Trainings- und Bewegungswissenschaften, der Sozialwissenschaften und der Psychologie eng miteinander vernetzt und analysiert werden. Für eine Auswahl der erhobenen Daten siehe unten.

Datenbasiert.

Im in:prove Projekt erfolgt die Datenintegration und Auswertung über alle Projektpläne hinweg. Im Blickpunkt stehen dabei die Untersuchung der Systeminteraktionen, die Nutzung von Machine Learning sowie die Etablierung von Nachhaltigkeitskonzepten für die neu entstehende Datenbank.

Arbeitspaket I

Das Arbeitspaket I zielt auf die Aufklärung der Einfluss- und Bedingungsfaktoren der Leistungsfähigkeit der AthletInnen ab. Dazu wird auf unterschiedlichen Ebenen das Training begleitet und die Leitungsentwicklung dokumentiert. Ein Kompetenzteam aus WissenschaftlerInnen, TrainerInnen, VerbandsmitarbeiterInnen und OSP-MitarbeiterInnen bewertet dann die Leistungsentwicklung in der Zieldisziplin, aber auch in den einzelnen Ebenen des Beanspruchungsprofils der Sportart. Gleichzeitig erfolgt eine mit den Verbänden abgestimmte Diagnostik, welche die Ebenen Physiologie (Genetik, Blut, Mikrobiota), Trainings- und Bewegungswissenschaft (Schnelligkeits- und Schnellkraftdiagnostik, Dualtasking, kognitive Diagnostiken) Leistungspsychologie (sportartspezifische und sportartübergreifende sportpsychologische Diagnostik) und sozialwissenschaftliche Diagnostik (Teamkomposition, soziale Unterstützung, Anreizsysteme, duale Karrieren) umfasst.  Alle Ebenen werden dabei eng vernetzt betrachtet und die Daten in einer integrierenden Datenbank systematisiert.

Arbeitspaket II

Das Arbeitspaket II zielt auf die Optimierung von Trainingsprozessen auf Basis der umfangreichen Erkenntnisse aus AP I ab. Transdisziplinäre Kompetenzteams entwickeln anhand individualisierter Analysen maßgeschneiderte Interventionsansätze für einzelne AthletInnen. Diese können in einer Ernährungsumstellung, Trainingsmodifikation, einer psychologischen Intervention oder auf anderen Ebenen gelagert sein. Die Interventionen betreffen dabei vor allem die AthletInnen, die Probleme in der Leistungsentwicklung auf irgendeiner Ebene zeigen (Low-Responder). AthletInnen mit einer optimalen Trainingsantwort (High-Responder) helfen mit ihren Daten als positive Referenz.

Arbeitspaket III

Das Arbeitspaket III unterzieht die in Arbeitspaket II entwickelten individuellen Interventionsansätze einer systematischen Evaluation und Anpassung. Einzelne AthletInnen werden im Hinblick auf ihre Leistungsverbesserungen in den einzelnen Leistungsdimensionen klassifiziert, so dass für “Low-Responder” die Ursachen einer geringen Leistungsentwicklung analysiert und darauf aufbauend alternative Interventions- und Trainingskonzepte vorgeschlagen werden können. Dies geschieht auch unter Einsatz von Interviews und qualitativen Analysen.

Das Geschlecht als Individualisierungsmerkmal

Das in:prove Team verfolgt das Ziel, Athletinnen und Athleten auf individueller Ebene zu unterstützen.  Dabei wird auch das Geschlecht als Individualisierungsmerkmal berücksichtigt. Die systematische Berücksichtigung der weiblichen Physiologie wurde sowohl in der Wissenschaft als auch im in:prove Projekt als mögliche Leistungsreserve identifiziert.

Dazu werden evidenzbasierte Konzepte aktiv in die Praxis transferiert und maßgeschneiderte Interventionen entwickelt, um eine gesunde und langfristige Leistungsentwicklung zu fördern. Durch die Anwendung bereits existierender Erkenntnisse und die kontinuierliche Datenerhebung leistet in:prove auch einen Beitrag zur Forschung und der Trainingspraxis von Athletinnen.

Die Datenintegration

Das in:prove Diagnostik-Inventar beinhaltet u.a. folgende Parameter:

Physiologie: Blut, Genetik (Single-Nucleotid-Polymporphisms), Mikrobiota des Darms

Bewegung und Training: Trainings- und Wettkampfdaten, Belastungsmonitoring, motorische Leistungen, Seitigkeitsanalysen, zyklusorientiertes Training

Sozialwissenschaften: Kompostionseffekte des Teams, ökonomische Anreizstrukturen, duale Karriere, soziale Unterstützung, professionelle Rahmenbedingungen

Psychologie: Person-Umwelt-Interaktion, kognitive Diagnostik, Mehrfachbelastung, individuelle Verarbeitungsmuster und Reaktionen

Daten: Datenintegration und Auswertung über alle Projektpläne, Untersuchung der Systeminteraktionen, Nutzung von Machine Learning, Nachhaltigkeitskonzepte der Datenbank

Die Universitäten

Justus-Liebig-Universität Gießen

Die JLU Gießen ist im in:prove Projekt mit zwei Arbeitsbereichen vertreten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Karsten Krüger untersucht der Arbeitsbereich für Leistungsphysiologie die AthletInnen in den Bereichen „Blut, Genetik und Mikrobiota des Darms“. Allen sozialwissenschaftlichen Fragestellungen nimmt sich das Team des Arbeitsbereiches Sozialwissenschaften des Sports unter der Führung von Prof. Dr. Michael Mutz an. Im besonderen Fokus steht dabei der Einfluss von diversen Umwelt- und Kontextbedingungen auf die Leistungsentwicklung. An der JLU Gießen liegt auch die Koordinierungsstelle zur administrativen Steuerung des Projektes.

Goethe-Universität Frankfurt am Main

Die Goethe-Universität Frankfurt steuert mit zwei hochqualifizierten Arbeitsbereichen wichtiges Know-How in den Trainings- und Bewegungswissenschaften sowie  Datenbanktechnologien bei. Das Team der Trainings- und Bewegungswissenschaften steht unter der Leitung von Prof.’in  Karen Zentgraf. Im Fokus dieses Arbeitsbereiches stehen die trainingsbezogenen Einflussfaktoren auf die Leistungsentwicklung sowie motorische und kognitive Diagnostiken. Prof.’in Dr. Lena Wiese, Professur für Database Technologies and Data Analyitcs, setzt das Datenmanagement über alle beteiligten Akteure hinweg um und ermöglicht so personalisierte Sportanalytik in großem Maßstab.

Deutsche Sporthochschule Köln

Der Arbeitsbereich Leistungspsychologie um Prof. Dr. Dr. Markus Raab ist zuständig für leistungsrelevante Faktoren der Individualisierung im Bereich des psychologischen Handlungsfeldes. Schwerpunkte bilden hierbei sportartübergreifende und sportartspezifische kognitive Diagnostiken sowie Fragen zu Doppelkarrieren und Mehrfachbelastungen.

Olympische Spitzenverbände

Hier findest du weiterführende Links zu den mit in:prove kooperierenden olympischen Spitzenverbänden.

Bob- und Schlittenverband für Deutschland (bis Ende 2023)

Deutscher Basketball Bund

Deutscher Eishockey-Bund

Deutscher Turner-Bund

Deutscher Tischtennis Bund

Deutscher Verband für Modernen Fünfkampf

Deutscher Volleyball Verband

Olympiastützpunkte

Hier findest du weiterführende Links zu den mit in:prove kooperierenden Olympiastützpunkten.

OSP Berlin

OSP Brandenburg

OSP Hessen

OSP Niedersachsen

OSP Rhein-Neckar

OSP Stuttgart

Der Projektbeirat

Dr. Mirjam Rebel
Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Dr. Marc Wonneberger
Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Kirsten Domnik
Bundesinstitut für Sportwissenschaft

PD Dr. Gabi Neumann
Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Prof. Dr. Barbara Munz
Sportmedizin/Sportbiologie
Eberhard Karls Universität Tübingen

Prof. Dr. Anne-Marie Elbe
Sportpsychologie
Universität Leipzig

PD Dr. Christian Puta
Trainings- und Bewegungswissenschaft
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Prof. Dr. Jochen Mayer
Soziologie
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Prof. Dr. Heide Faeskorn-Woyke
Datenbank-
management/Data Science
Technische Hochschule Köln

Prof. Dr. Manfred Wegner
Wiss. Beirat des Bundesinstitut für Sportwissenschaft
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Prof. Dr. Ilka Seidel
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB)

Dr. Falk Schade
Olympiastützpunkte (OSP)
OSP Rheinland

Sebastian Möck
Trainingswissenschaft
Olympiastützpunkt Hessen

Dr. André Sander
Vorstand Leistungssportentwicklung
Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD)

Karl Schwarzenbrunner
Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung
Deutscher Eishockey-Bund (DEB)

Dr. Enrica Zumnorde-Mertens
Vertretung der Wissenschaftskoordinatoren

Prof. Dr. Dr. Karsten Hollander
Sportmedizin
Medical School Hamburg (MSH)