Datenmanagement im Sport – der Ansatz im WVL-Projekt in:prove

Published On: 26. Januar 2024

Bei der vom BISp am 27. und 28. November 2023 veranstalteten Netzwerkveranstaltung „Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport“ im Deutschen Sport- und Olympiamuseum in Köln gab Prof. Wiese (Universität Frankfurt) einen Überblick über das im WVL-Projekt in:prove eigens konzipierte und entwickelte Datenmanagementsystem.

Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern arbeitet unter Leitung von Prof. Krüger (Universität Gießen) im WVL-Projekt in:prove mit Athletinnen und Athleten von sieben Verbänden an der individuellen und ganzheitlichen Leistungsentwicklung. Im Rahmen des Projekts wurden bisher bei circa 500 Bundeskaderathletinnen und -athleten eine Vielzahl an Daten erhoben, die im Datenmanagementsystem entsprechend eines multidimensionalen bzw. holistischen Ansatzes verknüpft und über einen in der Datenbank zur Verfügung gestellten „Avatar“ an Athletinnen, Athleten, Trainerinnen und Trainer zurückgemeldet werden. Das in:prove Diagnostik-Inventar beinhaltet dabei ein Vielzahl unterschiedlicher Parameter, u.a.:

  • Physiologie: Blut, Genetik (Single-Nucleotid-Polymporphisms), Mikrobiota des Darms
  • Bewegung und Training: Trainings– und Wettkampfdaten, Belastungsmonitoring, motorische Leistungen, Seitigkeitsanalysen, zyklusorientiertes Training
  • Sozialwissenschaften: Kompostionseffekte des Teams, ökonomische Anreizstrukturen, duale Karriere, soziale Unterstützung, professionelle Rahmenbedingungen
  • Psychologie: Person-Umwelt-Interaktion, kognitive Diagnostik, Mehrfachbelastung, individuelle Verarbeitungsmuster und Reaktionen

Im Rahmen der Podiumsdiskussion der Veranstaltung wurden auch der Datenschutz und Datensicherheit in der spitzensportlichen Forschung und die enorme Relevanz eines geeigneten Datenmanagements im Leistungssport diskutiert.

Karl Schwarzenbrunner, Bundestrainer Wissenschaft des Deutschen Eishockey-Bundes, hob dabei in der Diskussion positiv den in:prove Datenmanagement-Ansatz hervor: „Das Thema Datenmanagement im Leistungssport hat in seiner Komplexität in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Dazu gehört zum Beispiel die Diskussion um Datenschatz, Datensicherheit und auch der Umgang mit der Heterogenität der Daten. Den Ansatz des in:prove-Projektes, das Datenmanagement auf ein professionelles Fundament zu stellen, allen Nutzergruppen die benötigten Informationen in geeigneter Weise zur Verfügung zu stellen und dennoch einen hohen Standard an Datenschutz und -sicherheit einzuhalten, ist aus meiner Sicht wegweisend.“

Ein Auszug der Präsentation von Prof. Wiese, der im Rahmen der Netzwerkveranstaltung am 17./28. November 2023 u.a. die Systemkomponenten des in:prove Datenmanagementsystems, Datenschutz sowie Datensicherheit sowie die Auswertungsmechanismen vorgestellt wurden, kann online eingesehen werden.

Quelle: https://www.bisp.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Nachrichten/2023/Inprove_Netzwerkveranstaltung.html